Decanter: Erneut Top-Platzierungen für Spätburgunder
In ihrem neuesten Bericht für das Decanter Magazin veröffentlicht Master of Wine Caro Maurer (MW) die Bewertungen und Erkenntnisse einer kürzlich durchgeführten Blindverkostung von Spitzen-Spätburgundern aus Deutschland. Produzenten und britische Händler waren zuvor einem Aufruf gefolgt, ihre aktuellen Selektionen einzureichen.
Zusammen mit Caro Maurer MW bewerteten Master Sommelier Stefan Neumann MS und der in London ansässigen Einkäufer Mark Dearing ('Justerini & Brooks') 58 hochwertige Pinot Noirs aus 13 deutschen Weinregionen – mit bemerkenswerten Ergebnissen.
Ausschließlich trockene Spätburgunder Rotweine waren für diese Verkostung zugelassen.
Ergebnisse und Bewertungen
- 2 Weine mit der Bewertung „Außergewöhnlich“
- 6 Weine mit der Bewertung „Hervorragend“
- 30 Weine mit der Bewertung „Sehr empfehlenswert“
- 16 Weine mit der Bewertung „Empfehlenswert“
- 4 Weine mit der Bewertung „Ausgezeichnet“
Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel begünstigt deutsche Weinregionen, insbesondere den Spätburgunder (Pinot Noir). "Durch wärmere Jahrgänge haben sich Reife und Qualität immer weiter verbessert". so die Jury unisono.
Jüngste Jahrgänge und Qualitätshighlights herausragend
Die warmen Jahrgänge 2018, 2019 und 2020 zeigten bereits eine bemerkenswerte Reife. Der Jahrgang 2022 stach besonders hervor, wobei der deutsche Spätburgunder zu den besten der Welt gezählt werden. Stefan Neumann lobte die 58 Spätburgunder-Weine aus dem Jahr 2022 als herausragend.
Produktion und weltweite Rangliste
Deutschland baut auf einer Fläche von 11.519 ha Pinot Noir an und liegt damit weltweit an dritter Stelle hinter Frankreich (≈32.300 ha) und den USA (≈25.000 ha). Die Rebsorte wird in allen 13 Qualitätsweinbaugebieten Deutschlands angebaut.
Regionale Vielfalt und Einfluss des Bodens
Spätburgunder gedeiht auf unterschiedlichen Böden: Kalkstein, Schiefer, rotem Sandstein, Basalt, Löss und Keuper. Mark Dearing stellte eine starke Ausprägung regionaler Merkmale fest. Neumann hob Beispiele aus der Ahr und Rheinhessen hervor.
Verkostungserkenntnisse und Empfehlungen
"Die Feinabstimmung von Säuregehalt, Extraktion und Eichenfasslagerung trägt zu hervorragenden Ergebnissen bei.
Die Qualität ist über alle Preisklassen hinweg gleichbleibend", bestätigt Decanter-Reporterin Caro Maurer MW.
Ein 96-Punkte-Spätburgunder aus der Mosel überraschte die Verkostungsjury. Das kühle Klima und der Schieferboden der Mosel bringen elegante, frische und lebendige Weine hervor. Dearing kam zu dem Schluss, "dass deutscher Spätburgunder auf der Liste jedes Weinliebhabers stehen sollte."
Preisträger und Verkostungsnotizen dieser Blindverkostung in der Oktoberausgabe (2025) des Decanter, Seite 114 ff.
Weiterführende Informationen
Ansprechpartner/in
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Michael Schemmel
Marketing Manager Großbritannien, Niederlande und Wine Paris