Spätburgunder

Spätburgunder

Anspruchsvoll in Sachen Boden, Klima und Wetterverlauf ist die Spätburgunderrebe als Königin der roten Rebsorten die Nummer eins in Deutschland.

Fakten

  • 11.512 ha

    Rebfläche in 2022

  • 11 %

    Anteil an der Gesamtrebfläche

  • 64 %

    Spätburgunderflächen an der Ahr

Anbau und Bedeutung

Anspruchsvoll in Sachen Boden, Klima und Wetterverlauf ist die Spätburgunderrebe als Königin der roten Rebsorten die Nummer eins in Deutschland. In Deutschland sind ca. 11.512  Hektar (2022) Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt, das entspricht einem Anteil von etwa 11 Prozent an der Gesamtrebfläche. Winzer und Verbraucher favorisieren die Sorte zunehmend. Seit Beginn der 90er Jahre wuchs die Spätburgunderfläche um mehr als 5.000 Hektar an. Die meisten Reben dieser Sorte stehen in Baden (5.088 ha) - mit einem Schwerpunkt am Kaiserstuhl. Daneben zählen die Pfalz (1.712 ha), Rheinhessen (1.490 ha), Württemberg (1.309 ha) sowie der Rheingau (395 ha) und die Ahr (340 ha) zu den wichtigen Anbaugebieten für Spätburgunder.

Ausbau und Geschmack

Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig, haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Der typische Spätburgunder hat einen leicht süßlichen Duft nach roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu. Man unterscheidet den klassischen und den modernen Typ. Traditionell wurden die besten Spätburgunder aus hochreifen Trauben gewonnen, waren nicht sehr farbintensiv, mild, gerbstoffarm und von rostroter Farbe. Neben diesem klassischen Typ gewinnt der moderne Spätburgunder mit kräftigem Rot, mehr Gerbstoff, weniger Säure und häufig kurzer Lagerung im kleinen Eichenfass immer mehr an Bedeutung.

Spätburgunder Rotweine sind ideal für die kühlere Jahreszeit. Man trinkt sie chambriert auf 16 bis 18 Grad. Kräftige Varianten begleiten am besten Braten, Wild oder auch eine Käseplatte. Weißherbst gefällt zu Vorspeisen und weißem Fleisch, in Auslesequalität auch als Aperitif.

Geschichte

Die Rebsorte Spätburgunder oder Pinot Noir zählt zur Burgunderfamilie. Diese gehört wohl zu den frühesten, aus den Wildreben im westlichen Mitteleuropa ausgelesenen Sorten. Karl der Dicke brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Im 13. Jahrhundert wurde sie im Rheingau gepflanzt. Im 16. Jahrhundert stand sie vermutlich auch in der Pfalz. Im 18. Jahrhundert soll die Sorte aus dem Burgund an die Ahr gelangt sein. Einen Aufschwung erfuhr die Sorte vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. Als Synonyme werden die Begriffe "Pinot Noir" und in Teilen Badens „Klevner“ benutzt.

Auf einen Blick

  • bedeutendste Rotweinsorte in Deutschland
  • hohe Ansprüche an Lage und Klima
  • Aroma: Brombeeren, Kirschen, Erdbeeren, Holunder, Pfeffer
  • Geschmack: klassischer Ausbau: mild, gerbstoffarm; moderner Ausbau: gerbstoffbetont und körperreich, gehaltvoll

Gibt es auch einen Frühburgunder?

Ja! Frühburgunder oder Pinot Madeleine ist, wie der Name sagt, früher reif als der Spätburgunder. In ihren Aromen ähneln sich die beiden Rebsorten stark, Frühburgunder hat dennoch eine geringe weinbauliche Bedeutung. In ganz Rheinhessen kommt er auf knapp 90 Hektar Rebfläche.

Tipp aus der dänischen Küche Kalbsbraten mit Radieschen, Gurken, Rosenkohl, Dill und Meerrettich

Nordische Kochkunst und deutsche Weine sind eine gelungene Kombination. Zum Kalbsbraten aus der dänischen Küche empfiehlt sich ein 3-4 Jahre alter Spätburgunder mit fruchtigen und würzigen Aromen, guter Struktur und feiner Mineralität.

  • ca. 800g Kalbsbraten (Filet, Lende oder Culotte)
  • 20 kleine Radieschen
  • 1 Gurke
  • 20 Rosenkohlköpfe
  • 1 Bund Dill
  • 1 Stück Meerettich
  • 300ml Kalbsbrühe
  • 150g Butter
  • 5TL Essig
  • etwas Salz und Pfeffer
  • etwas Olivenöl zum Braten

 

Den Kalbsbraten von den Sehnen trennen, anschließend in Öl, Salz und Pfeffer wenden. Das vorbereitete Fleisch in einer heißen Pfanne anbraten, dann 20 Minuten bei 150 ° C im Ofen garen und 10 Minuten ruhen lassen.

 

Währenddessen den Rosenkohl in Blätter und kleine „Rosen“ aufteilen. Die Radieschen waschen und alle Blätter bis auf ein Blatt entfernen. Waschen Sie die Gurke und formen Sie  kleine runde Kugeln oder Bälle (oder schneiden Sie die Gurke in kleine Würfel).

 

Den Meerrettich schälen und den Dill grob hacken, ein wenig Dill für die Dekoration aufheben. Den Kalbsfond auf etwa 50 % reduzieren (einkochen). Den reduzierten Fond mit 100 g Butter abbinden. Die restliche Gurke zu Saft pürieren und abseihen. Die Radieschen in den Fond geben und 1 Minute köcheln lassen. Rosenkohlblätter, Rosenkohl, Gurke und gehackten Dill unterheben. Mit Essig, Gurkensaft und viel geriebenem Meerrettich abschmecken.

 

Schneiden Sie das Fleisch in 4 gleich große Stücke und legen Sie diese auf einen Teller. Die Sauce dekorativ darüber gießen und mit frischem Dill dekorieren. Das Fleisch mit Bratkartoffeln servieren.

  • Spätburgunder (halbtrocken & feinherb)
  • Spätburgunder (trocken)

 

Kalbsbraten