Römersteig

Auch diese reizvolle Wanderstrecke gehört nicht unbedingt zu den bequemen. Immerhin gilt es, auf einer Distanz von gut 15 Kilometern nicht weniger als 600 Höhenmeter zu bewältigen.

Fakten

  • 20 km

    Distanz

  • 6,5 h

    Gehzeit

  • 550 m

    Höhe

Auch diese reizvolle Wanderstrecke gehört nicht unbedingt zu den bequemen. Immerhin gilt es, auf einer Distanz von gut 15 Kilometern nicht weniger als 600 Höhenmeter zu bewältigen. Auch der geübte Wanderer sollte für diese Tour 5 bis 6 Stunden einplanen.

Doch keine Bange, das, was wir entlang unserer Route sehen werden, wird alle Anstrengungen vergessen machen. Schließlich unternehmen wir mit unserer Wanderung zugleich eine Reise gut 2.000 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Die Geschichte entbietet uns bereits in Trittenheim ihren Gruß: In den Weinbergen oberhalb des Ortes stehen die Laurentius-Kapelle aus dem 16. Jahrhundert und der berühmte Hinkelstein Eselstratt, ein Zeuge der bereits in grauer Vorzeit untergegangenen Megalith-Kultur. Die Brücke von Trittenheim, an der das einzige noch erhaltene Paar von Fährtürmen an der Mosel steht, ist der Ausgangspunkt unseres Weges.

Auf Höhe des am rechten Flussufers befindlichen Fährturms führt dieser zunächst steil hinauf in die sogenannte „Apotheken-Weinlage“, wo eine Begräbnisstätte aus römischer Zeit besichtigt werden kann. Weiter zu den Schieferhöhlen und einer Aussichtsstelle, von wo wir einen hervorragenden Blick über die liebliche Mosel-Landschaft genießen können, führt ein schmaler Weg, der uns einige Trittsicherheit abverlangt. Auf einem Wirtschaftsweg wandern wir nun weiter, vorbei an einer Photovoltaikanlage, bergab zur „Märtyrerkapelle“, deren Errichtung auf einer römischen Legende basieren soll.

Nach rund 5 Kilometern erreichen wir Neumagen-Dhron, das sich „Deutschlands ältester Weinort“ nennt. Nicht ganz zu Unrecht, denn schon vor rund zwei Jahrtausenden betrieben die Römer, die hier eines ihrer Kastelle unterhielten, an diesem Ort Weinbau. Steinernes Zeugnis davon gibt unter anderem die berühmte Relief-Skulptur des „Weinschiffes“, deren Abguss seinen Platz an der Peterskapelle in Neumagen-Dhron gefunden hat. Weitere Repliken örtlicher Funde aus der Römerzeit können entlang eines archäologischen Pfades rund um den Ortskern besichtigt werden. Im Ort gibt es zudem mit der „Stella Noviomagi“, dem fahrtüchtigen Nachbau des Römerweinschiffes, eine besondere Attraktion. Wenn das Schiff nicht gerade mit Passagieren auf der Mosel unterwegs ist, liegt in einem kleinen Hafen vor Anker.

„Für den jetzt vor uns liegenden Abschnitt sollten wir uns erst ein wenig stärken, wozu die örtliche Gastronomie die besten Voraussetzungen bietet. Zum Beispiel im Restaurant „Römerkastell“ (Pelzergasse 7), im „Hotel Zum Anker“, (Moselstraße 14), oder im „Käpt´n Cook“ (Moselstraße 21).

Weiter geht es nun zur Moselbrücke, wo der „Römersteig“ auf den Radweg am anderen Ufer wechselt. Rund zwei Kilometer wandern wir am Moselufer entlang. Dann steigen wir die schiefen Stufen einer alten Weinbergtreppe empor und wandern auf halber Höhe durch die berühmte Weinlage „Piesporter Goldtröpfchen“. Am Ortsrand von Piesport holt uns die römische Antike erneut ein – dort nämlich kann eine originalgetreu rekonstruierte Kelter aus dem 4. nachchristlichen Jahrhundert besichtigt werden. Diese und eine weitere in Piesport gefundene Kelter sowie wertvolle Beigaben einer antiken Begräbnisstätte geben Zeugnis von der 2000 Jahre alten Weinbautradition dieses Ortes, die bis heute ungebrochen ist. In Piesport finden sich reichliche Möglichkeiten, exzellente regionale Weine in idyllischer Umgebung zu genießen.

Die letzte Etappe erfordert noch einmal Kondition - in Serpentinen geht es die Weinberge hinauf. Über das beeindruckende Felsmassiv der „Moselloreley“ führt der „Römersteig“ uns jetzt nach Minheim. Zunächst passieren wir die kleine „Pestkapelle“, die an eine Epidemie Anfang des 16. Jahrhunderts erinnern soll. Nach einem Abstieg durch die Weinberge kommen wir dann am Ziel unserer 20-Kilometer-Route an. Im verträumt wirkenden Weinort Minheim können wir abschließend noch Einkehr halten.

Im Sommerhalbjahr bietet sich die Gelegenheit zu einem besonders gelungenen Abschluss der Wandertour: Nachmittags kann man mit einem Schiff der Moselflotte zurück zum Ausgangspunkt nach Trittenheim fahren.

Markierung

Beschilderung "Römersteig".

Charakteristik

Meist bequeme Weinbergswege, zum Teil steile Anstiege über schmale Pfade und alpine Steige, die Trittsicherheit und Kondition erfordern.

Parkmöglichkeiten

Diverse Parkplätze in der Ortsmitte von Trittenheim.

Hotel- und Gastronomie-Empfehlungen finden Sie auf der Webseite des Deutschen Weininstituts.

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