Schwarzriesling

Schwarzriesling

Der Schwarzriesling hat nur Wuchs, Form und einen Teil des Namens mit dem Riesling gemeinsam.

Fakten

  • 1.698 ha

    Bestockte Rebfläche 2022

Anbau und Bedeutung

Der Schwarzriesling stellt im Vergleich zum Spätburgunder geringere Ansprüche an Lage und Boden. Gut gedeiht die wenig komplizierte Sorte auf kräftigen Löß-Lehm-Böden. Durch den späten Austrieb ist sie nicht sonderlich durch die Maifröste gefährdet. Erträge und Mostgewichte liegen auf einem mittleren Niveau. Damit entsprechen die Erntemengen den relativ geringen Erträgen des Spätburgunders, doch das Mostgewicht erreicht dessen Qualität nicht. Immerhin 70 bis 80 Grad Oechsle werden in Normaljahren erreicht. Die Säurewerte liegen teilweise recht niedrig.

Der Schwarzriesling hat nur Wuchs, Form und einen Teil des Namens mit dem Riesling gemeinsam. Die aus dem Burgund stammende und im Elsass und in der Champagne als Pinot Meunier bekannte Rebsorte ist vor allem in Frankreich - weiß gekeltert - Cuvée-Partner des Champagners. In Deutschland beschränkt sich der Anbau des Schwarzrieslings, auch Müllerrebe genannt, weitestgehend auf Württemberg. Dennoch erreicht die Sorte einen Anteil von knapp 2 Prozent an der deutschen Rebfläche. 2022 waren ca 1.698 Hektar mit der Rebsorte bestockt, 1.201 Hektar entfallen auf das Anbaugebiet Württemberg. Daneben hat der Schwarzriesling noch eine nachgeordnete Bedeutung in Nordbaden, in der Pfalz, Rheinhessen und Franken. 

Ausbau und Geschmack

Die Weine vom Schwarzriesling zeigen eine rubinrote bis ziegelrote Farbe, besitzen ein fruchtiges Aroma ähnlich dem des Spätburgunders und einen eher feingliedrigen Körper. Ausgebaut werden trockene, aber auch fruchtsüße Varianten. Das Angebot im Qualitätsweinbereich dominiert, daneben gibt es jedoch auch Kabinettweine und Spätlesen. Etwas kräftigere Varianten begleiten vorzüglich Fleischgerichte vom Schwein oder vom Lamm und auch milde Käsesorten. 

Geschichte

In der Tat kann der Name der Sorte zu der fälschlichen Annahme verführen, der Schwarzriesling sei ein Verwandter des Riesling. Doch mit diesem hat er nur die späte Reife und die Traubenform gemeinsam. Seine Vorfahren sind im Burgund zu finden. Die (an der Unterseite der Blätter) stark behaarte Mutation des Blauen Spätburgunders wurde wohl schon vor Jahrhunderten ausgelesen. Das deutsche Synonym für Schwarzriesling ist „Müllerrebe“.  Diese Bezeichnung nimmt auf die Behaarung von Blättern und Triebspitzen Bezug, die wie mit Mehl bestäubt aussieht. In Frankreich lautet die Bezeichnung „Pinot Meunier“. Die Rebenzüchtung in Heilbronn und Weinsberg entwickelte die Sorte qualitativ weiter, sodass sie eine gewisse Verbreitung erfahren konnte.

Auf einen Blick

  • Geringe Boden- und Lagenansprüche
  • Später Austrieb, spätreifend
  • Aroma: Johannisbeeren, Kirschen, Himbeeren, Brombeeren

Wie wird der Schwarzriesling noch genannt?

Synonyme für den Schwarzriesling sind unter anderem Müllerrebe, wegen seiner wie mit Mehl bestäubten, weißlichen Triebe und Blätter. Unter dem Namen Pinot Meunier ist er sogar im klassischen Champagner-Cuvée zusammen mit Spätburgunder und Chardonnay zu finden.