Mostgewichte

Qualitätsstandards

Mostgewichte

Das Mostgewicht verrät bereits einiges über die zu erwartende Qualität des Weins. Gemessen wird es in Grad Oechsle (abgekürzt °Oe); benannt nach ihrem Erfinder, dem Württemberger Apotheker und Mechaniker Ferdinand Oechsle.

Das Mostgewicht kennzeichnet das Gewichtsverhältnis von einem Liter Most zu einem Liter Wasser bei 20°C, also die Dichte, bzw. das spezifische Gewicht eines Mostes. Beträgt das Gewichtsverhältnis beispielsweise 1,076, so handelt es sich um einen Most mit 76 Grad Oechsle. Das Mostgewicht resultiert in erster Linie aus dem Zuckergehalt, aus dem sich der spätere Alkoholgehalt im Wein ableiten lässt. So enthält beispielsweise ein Most mit 90 °Oe 209 Gramm Zucker pro Liter, der nach Vergärung 12 bis 13 Volumenprozent Alkohol im Wein ergibt.

In reifen Beeren, deren Haut durch den Edelfäule-Pilz Botrytis cinerea perforiert wurde (Video), verdunstet an sonnigen Tagen das Wasser. Dadurch wird der bestehende Zuckergehalt noch weiter aufkonzentriert. In Beerenauslesemosten mit 120 °Oe und mehr werden so Zuckerkonzentrationen von über 300 Gramm pro Liter erreicht. 

Mit zunehmender Reife der Trauben steigt der Zuckergehalt in den Beeren und damit auch das Mostgewicht im Saft. Je höher das Mostgewicht, desto höher die Qualitäts- bzw. Prädikatsstufe des späteren Weins. In den 13 deutschen Weinbaugebieten gibt es unterschiedliche Mindestmostgewichte für einzelne Rebsorten. Viele Winzer setzen betriebsintern jedoch deutlich höhere Standards.

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