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ZDF-Reporter Achim Winter will Weinfernsehen
Heute wird die 73. Deutsche Weinkönigin gewählt. Haben Sie einen Tipp für ihre Amtsführung?
Die Deutsche Weinkönigin ist natürlich eine wichtige Institution. Sie gibt dem Wein ein Gesicht und eine Stimme. Im Umgang mit den Medien würde ich ihr empfehlen, stets ihre oenologische Kompetenz in den Vordergrund zu stellen, um alle Winzerr/innen aus den 13 Anbaugebieten adäquat zu repräsentieren. Die Weinkönigin soll nach meinem Verständnis weniger Glashalterin als kompetente Gesprächspartnerin sein.
Wie lautet ihr Erweckungserlebnis zum Thema Weinkultur?
Das ist schon lange her. Mein Onkel Rüdiger König führte ein Weingut in Randersacker am Main. Im 300-jährigen Weinkeller wurden die Weine traditionell in alten Holzfässern ausgebaut. Es war sogar noch gefährlich, vor Einbau der Belüftungsanlage während der Gärzeit in den Keller zu gehen. Das war alles sehr romantisch für mich. Als Jugendlicher habe ich dann dort die Weinlese erlebt. Das prägt. Genau aus diesem Grund trinke ich auch heute noch sehr gerne Frankenwein. Der Sohn Rüdiger Königs, German, ist demgemäß auch der erste Interviewpartner auf meinem Blog.
Wie kommt es, dass Sie gerne neues (Weinbergs)Terrain erkunden?
Den Rheingauriesling entdeckte ich erst richtig, als ich freitagnachmittags nach Dienstschluss einen ZDF-Kollegen regelmäßig nach Hause fuhr. Nach Eltville! Die Kombination guter Weine am Probierstand mit dem Blick auf den Rhein hat mein Herz zu dieser Region nachhaltig geöffnet. Natürlich interessiere ich mich auch für alle anderen deutschen Weinanbaugebiete. Im französischen Medoc erlebte ich einst, dass sich manche Weine erst durch die Beschäftigung mit ihnen erschließen. Hierzulande bleibe ich trotz meiner Liebe zum Frankenwein auch ein großer Riesling-Fan. Insofern bin ich recht deutsch im Weingeschmack.
Welche Initialzündung hat zu "Winters Winzer" geführt?
Auf Winters-winzer.de gebe ich den Produzenten Gelegenheit, selbst in Erscheinung zu treten und in guter TV-Qualität ihren eigenen Wein vorzustellen. Das gibt es in dieser Form und Qualität bisher noch nicht. Sozusagen 'Weinfernsehen'. Die Initialzündung war natürlich die Begegnung mit meiner Partnerin Martina Peukert, der IT-Marketing-Expertin und Filmemacherin aus Frankfurt, die der diffusen Idee zu Winters-Winzer ganz schnell ein konkretes Konzept gab. Martina Peukert hat die Seite also geboren. Und ich fülle sie jetzt.
Wie lautet ihr letzter Post zum Weinland Deutschland?
Mein bisher letzter Post – und da bin ich sehr stolz – war das Interview mit dem Rheingauer Top-Winzer Gunter Künstler.
Deutsche Weinerzeuger sind/werden/waren …
Deutsche Weinerzeuger sind für die internationale Weinwelt sehr wichtig, weil sie es einfach nicht lassen können, ihren Wein mühevoll regional erkennbar zu produzieren. Und weil sie ökologischen Anbau genießbar machen. Damit sind sie Vorreiter auch für andere Bereiche der Landwirtschaft. Mit ihren liebevollen Präsentationen auf den eigenen Weingütern und in ihren Restaurants leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Landschaft unseres Landes.