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Weinerzeuger fürchten den Frost

18.04.2017

Temperaturen über 20 Grad sorgten in diesem Frühjahr für einen rund 2 Wochen früheren Rebaustrieb. Durch die jetzt angekündigten Nachtfröste von bis zu minus 5 Grad befürchten Weinerzeuger in Deutschland jetzt Frostschäden an den jungen Trieben.


Schon ab minus ein Grad kann es kritisch werden für die Reben, die vielerorts schon frische junge Triebe ausgebildet haben. Mit kleinen Windrädern, Heizlüftern, Frostkerzen oder gar Hubschraubern versuchen die Winzer den Frost aus den Rebzeilen zu verdrängen:

  • Kleine stationäre Windräder verwirbeln die Luft, so dass sich wärmere und kältere Schichten vermischen.
  • Den gleichen Effekt über größere Flächen hinweg erreicht man mit dem aufwendigen Einsatz von Hubschraubern.
  • Auf kleineren Flächen können sogenannte Frostkerzen helfen: Das sind mit Paraffin betriebene Fackeln, die im Weinberg einen Sog erzeugen und so die Luft umwälzen sollen. Pro Hektar müssen jedoch Hunderte solcher Kerzen aufgestellt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
  • Obstbauern versuchen vielfach, mit Heizlüftern oder einer sogenannten Frostberegnung ihre Kirsch-, Apfel- und Birnbäume zu schützen.
  • Im biodynamischen-Anbau werden Baldrianpärparate ausgebracht, die gegen Frost schützen sollen. Wissenschaftlich ist noch weitgehend ungeklärt, warum und wie Baldrian die Umgebungstemperatur um bis zu 2 Grad heraufsetzt. Begrenzt kann das Mittel auch bei schon eingetretenen Frostschäden wirken.
  • Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz spezieller Windräder: 20 Meter hoch, sollen die Rotoren wärmere Luft aus oberen Luftmassen mit der eisigen Luft am Boden verwirbeln und so Bodenfrost verhindern. Allerdings sind die Investitionskosten hoch: Mit einem 30 000 Euro teuren Windrad lassen sich rund fünf Hektar Weinanbaufläche vor Frost schützen.

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Frostgefahr: Ab minus ein Grad wird es kritisch für die jungen Triebe.