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Verantwortungsvolle Weinwerbung
Französisches "Loi Evin" als Ausblick
Zunächst behandelte Claudia Stein-Hammer im Online-Weinwerbeseminar am 13. Oktober die Frage, wie es zu Einschränkungen bei der Werbung kommt. Hierbei ging sie vor allem auf politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein. In diesem Kontext ist besonders die steigende Tendenz zum "Rauschtrinken" unter Jugendlichen zu nennen. Auch Regelungen aus anderen Ländern wurden eingehend beleuchtet, da diese einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft für die deutsche Weinwerbung geben könnten.
Frankreich ist ein prominentes Beispiel für die Einschränkungen von Werbemaßnahmen im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken und besonders dem Wein. Hier dürfen laut dem "Loi Evin" weder Menschen noch Emotionen in Verbindung mit Wein gezeigt werden. In Deutschland bestehen derzeit zum Teil gesetzliche, aber auch freiwillige Einschränkungen. Dazu gehören zum Beispiel, dass sich Werbung für alkoholische Getränke nicht an Kinder und Jugendliche richten darf oder dass nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen gearbeitet werden darf. Reine Information zu Themen, wie verantwortungsvoller Genuss oder gesundheitliche Vorteile und Risiken sind allerdings erlaubt.
Verbindung von Theorie und Praxis
Den zweiten Teil des Seminars leitete Katja Heintschel von Heinegg vom Deutschen Werberat, über dessen Arbeit sie zunächst referierte. Hierbei betonte sie die Eigenverantwortung der Werbebranche und erklärte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des sogennaten Werbekodex. Dieser sieht unter anderem vor, dass in der Alkoholwirtschaft keinesfalls mit missbräuchlichem Konsum, Leistungsfähigkeit oder sozialem und sexuellem Erfolg geworben werden darf. Auch bei Gewinnspielen, die an Verkaufsmengen gekoppelt sind, dem Einsatz von Testimonials, und Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Sport, ist größte Vorsicht geboten.
Anschließend konnten die Teilnehmer mit ihrem erworbenen Wissen selbst aktiv werden, indem sie per Mausklick entschieden, ob eine bespielhafte Werbeanzeige rechtlich einwandfrei, in einer Grauzone oder nicht akzeptabel ist.
Die ausführliche Zusammenfassung aller Ergebnisse des Seminars finden Sie hier.