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Meldungen aus dem DWI

Irmgard Gröschl über Wines of Germany

24.10.2017

Das DWI interviewt Blogger und Influencer zum Thema „Weinland Deutschland“. Irmgard Gröschl, Herausgeberin der Online-Weincommunity www.evinum.de und des Wein-Blogs #Wine_Passion, beantwortete unsere Fragen.


Welche Flasche (deutschen) Wein öffnen Sie als Nächstes?

Ich schaue mir derzeit die „jungen Wilden“ der deutschen Weinszene etwas genauer an. Da gibt es spannende Entwicklungen und noch viele verborgene Talente unter den Jungwinzern. Der nächste Wein und der nächste Sekt sind von Peter Flick, mit denen er gerade Goldmedaillen bei der hessischen Landesprämierung ergattert hat: Der 2016er Wickerer Stein Riesling Spätlese und der 2015er Wickerer Mönchsgewann Riesling Sekt.

Verraten Sie uns Ihr liebstes Wein- und Foodpairing?

Jetzt im Herbst liebe ich Kürbisgerichte. Am allerliebsten, den für die faulen Köche – den Hokkaido-Kürbis, den ich nicht schälen muss. Zur Kürbissuppe eignen sich Rieslinge mit einer feinen Säure oder ein Weißburgunder besonders gut. Meine letzte Kombi war mit dem 2016er Weißburgunder von Heinrich Spindler aus der Pfalz/Forst. Die nussigen Aromen vom Kürbis harmonieren lecker zu der feinen Säure des Weins.

Warum Wein statt Bier?

Ich werde es in meinem ganzen Leben nicht schaffen, alle Weine dieser Welt zu verkosten. Und selbst wenn ich durchkäme, ist der nächste Jahrgang schon wieder komplett anders und ich muss wieder von vorne anfangen. Was für ein Dilemma. Die Entscheidung fiel mir aufgrund der schier unglaublichen Vielfalt also glücklicherweise ganz leicht. Im Sinne der Fokussierung kann es nur der Wein sein.

Deutsche Weinerzeuger sind/werden/waren…

Sie sind auf dem besten Weg sich neu zu entdecken und werden mit der neuen Winzer-Generation noch für viel Aufsehen und Entwicklung sorgen, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Tatsächlich ist schon sehr viel von diesem alten, lieblich-süßen, konservativen Image verflogen. Es werden Weine für neue, junge Zielgruppen „gemacht“, die nicht elitär sein müssen, sondern die ohne Berührungsängste ans Weintrinken gehen – weil es schmeckt.

Was kommt nach Orange Wine?

Ist halt alles Marketing. Man braucht immer irgendetwas Neues zu berichten, was ja gut ist und für Neugier sorgt. Orange Wine bleibt meiner Meinung nach. Andere Trends kommen und gehen, solche wie feinherbe Weine statt trockene, neue „alte“ Weintrauben, die „vergessen“ waren und wieder angebaut werden, alte Techniken, die wieder angewendet werden – im Anbau wie im Ausbau. Bio- und vegane Weine bleiben ebenfalls weiter ein Thema, weil es zum Zeitgeist gehört.

Was geht ab in der Gastronomie?

Alles kann, nichts muss. Von Fleisch bis vegan ist alles drin. Wenn Fleisch, dann viel davon. Burger, riesige saftige Steaks. Mehr Wachstumspotential hat allerdings Fisch wie Ceviche (Hochandenküche) und Poké (Hawaii). Wenn gesund, dann außergewöhnlich. Yamswurzeln, Süßkartoffel-Fritten, Chia Samen, Seetang, Ramen. Zum Trinken Matcha-Latte, Chaga-Latte und so fort. Man kann aber auch Wein dazu trinken ;-) Also lauter schöne Herausforderungen, die richtigen Pairings zu finden.

Was Sie schon immer mal über deutsche Weine sagen wollten:

Ich liebe deutsche Weine. Fast noch mehr interessiere ich mich allerdings für die Persönlichkeiten und die Geschichten hinter dem Wein. Persönlich glaube ich, dass wir in Deutschland noch viel mehr für die Vermarktung der Winzer machen müssen. Da müssen Stories erzählt und über die Medien transportiert werden. Auch für die weltweite Bekanntheit braucht es Gesichter.

Ihr nächstes Thema heißt …

Vorbereitung auf die Weihnachtszeit. Was kann man zum Thema Wein verschenken, welche Weine trinkt oder verschenkt man, welche weihnachtlichen Events gibt es.

Danke an Irmgard Gröschl Hier geht´s zum Blog #Wine_Passion.

In dieser Serie erschienen auch:

Irmgard Gröschl, Herausgeberin der Online-Weincommunity www.evinum.de und des Wein-Blogs #Wine_Passion spricht über die junge Winzergeneration, Trends und ihre Begeisteurng für deutsche Weine.