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DWI-Forum Export zeigt Wege, deutschen Wein erfolgreich im Ausland zu vermarkten
Trotz des absoluten Rückgangs des Weinexports in den letzten Jahren betonte sie, dass es durchaus auch Länder gebe, in die der Export deutscher Weine zunehme und sich deutsche Weinerzeuger über Qualität mit einer gesunden Wertschöpfung für die Betriebe sehr erfolgreich behaupten (Video).
Auch der Staatsekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Andy Becht, betonte die Bedeutung des Weinexports für das Land und die Notwendigkeit, den Export wieder anzukurbeln. Daher unterstütze sein Ministerium auch die Erarbeitung einer neuen Exportstrategie, insbesondere mit dem Ziel den heimischen Fassweinmarkt zu entlasten.
Mit seinem Impulsreferat "Strategische Markenpositionierung mit Emotion" zeigte Prof. Dr. Marcel von der SRH Hochschule Heidelberg u.a. wie es deutschen Automobilherstellern mit eigentlich gleichwertigen Marken gelingt, sich emotional voneinander abzugrenzen und damit unterschiedliche Zielgruppen an ihre jeweiligen Marke zu binden. Brian Howard von Wine Intelligence zeigte anhand großer ausländischer Weinmarken, dass diese emotionale Positionierung auch im Weinsektor gelingen kann, hohe Bekanntheitsgrade einer Marke aber nicht notwendigerweise immer zu einer hohen Kaufrate führen müssen, insbesondere wenn das Image nicht stimmt.
Auch Prof. Dr. Marc Dreßler vom Weincampus Neustadt konnte anhand von empirischen Untersuchungen belegen, dass Weinexport auch für deutsche Unternehmen eine Wachstumsoption darstellen kann.
Prof. Dr. Simone Loose stellte brandaktuelle Ergebnisse aus der Geisenheimer Weinmarktanalyse zur Bedeutung des Weinexports in der deutschen Weinwirtschaft vor. So exportiert derzeit zwar jedes vierte Weingut, der Exportanteil in dieser Gruppe liegt jedoch nur bei 4,4%. Bei den Genossenschaften exportiert jeder zweite Betrieb, der Exportanteil ist mit 2,1% jedoch noch geringer, während bei den Kellereien mehr als die Hälfte aller Betriebe im Export tätig sind und damit dort rund ein Viertel ihrer Absätze tätigen. Interessant ist auch, dass der Länderfokus bei den drei Betriebstypen unterschiedlich ist. Als Gründe, weshalb Unternehmen nicht im Export tätig sind, wurden mit 40% Barrieren, wie z.B. Bürokratie, Zeitaufwand, Sprache oder das Risiko und mit 23% fehlende Kontakte/Erfahrzungen genannt.
In der sich anschließenden Podiumsdiskussion, die von Bernd Wechsler, Leiter Kompetenzzentrum Weinmarkt & Weinmarketing am DLR in Oppenheim moderiert wurde, erläuterten dann Alison Fleming, Reh-Kendermann, Gerhard Brauer, Ruppertsberger Weinkeller, Johannes Selbach, Weingut Selbach-Oster und Phillip Wittmann vom gleichnamigen Weingut die Strategien ihrer Unternehmen für einen erfolgreichen Weinexport.
Einig waren sich dabei alle Teilnehmer, dass dafür die Berücksichtigung von Kundenwünsche und die persönliche Präsenz auf den Märkten unverzichtbar ist. Große Aufmerksamkeit erfuhr auch Miriam Lemke, Leiterin Direktabsatz Wein bei Coop Schweiz, die u.a. in Kooperation mit der Generation Riesling deutsche Weine auf dem Schweizer Markt sichtbar weiter voranbringt.
Abschließend gab Christian Meierhoff von Fiege eCommerce Solutions Einblick in neue Möglichkeiten des Cross-Border-Marketings mit chinesischen Online-Plattformen und Ted Kalaboukis von Wines of Germany in Kanada informierte über die aktuellen Liberalisierungsansätze für den Weinabsatz in Kanada, der zugleich wieder Restriktionen für ausländische Anbieter beinhaltet.
Die Vorträge werden allen Forums-Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Einen Video-Beitrag über das Forum finden Sie auch hier (Quelle: SWR)
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